6. April 2024, 15:00 Uhr
GALERIEBUNKER B-05
Im Stadtwald 2, Montabaur
Eintritt frei.
Der Veranstaltungsort ist barrierefrei.
Ausstellung vom 06.04. - 12.05.2024
Krieg ist ein visuelles Spektakel. Bilder des Krieges »unterhalten« (Filme, Computerspiele)
und überwältigen uns zugleich – sie sind dabei nie unschuldig, sondern interessengeleitet
und damit Teil der kriegerischen Auseinandersetzung. Wo Propaganda anfängt und wo
sie aufhört, lässt sich im Krieg nur schwer bestimmen. Das Grafikkollektiv DrushbaPankow
entgeht diesem Dilemma mit den Mitteln der künstlerischen Verfremdung. In zehn Grafiken
laden sie den Betrachter ein, über Krieg nachzudenken. Nicht in Form einer Überwältigung,
sondern durch das Aufdecken visueller Muster, die unseren Umgang mit Gewalt
und Herrschaft kulturell prägen. Erschreckend ist dabei, wie tief die visuelle Metaphorik
des Krieges unsere Kulturgeschichte prägt. Wie ein blutiger Faden wird eine ikonografische
Spur von der Antike bis hin zu den »Brüderkriegen« der Gegenwart (Russland vs.
Ukraine) mit den Mitteln der Grafik ins Bild gebracht. Die Ursünde der Gewalt zieht sich
seit dem Mord Kains an seinem Bruder Abel durch die gesamte Menschheitsgeschichte.
Den Illustrationen werden Texte des ukrainischen Dichters Ostap Slyvynsky aus seinem in
mehrere Sprachen übersetzten Werk »Wörter im Krieg« gegenübergestellt.
Drushba Pankow ist das Künstlerkollektiv der Illustratoren Alexandra Kardinar (Hamburg) und Volker Schlecht (Berlin), das 2002 in Berlin gegründet wurde. Beide arbeiten seit ca. 25 Jahren als Grafikdesigner, Zeichner und Illustratoren. Ihre Arbeitsgebiete reichen von der Buchgestaltung, von der gezeichneten und digitalen Illustration und Infografik bis zu Comic, Graphic Novel und Animationsfilm – u. a. für Die Zeit, Rolling Stone und The New Yorker.
Einführung:
Martin W. Ramb, Kurator
Musikalische Begleitung:
Stefan Kohmann (Schlaginstrumente), Ingo Weiß (Saxophon)